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Suchen fürs Wohlbefinden

Enrichment

 

 

 

 

 

 

 

Der Hund schnüffelt, um seine Umwelt näher zu erkunden. Das Schnüffeln wirbelt Geruchmoleküle auf und befördert sie in den hinteren Teil der Nase, wo sich das Vomeronasalorgan befindet. So können die olfaktorischen Informationen ins Gehirn, zur weiteren Verarbeitung gelangen und bewertet werden. Zwischen 140 und 200 Atemzüge pro Minute und bis zu 250 Mio. Riechzellen (je nach Größe und Typ variabel) wirken hier zusammen, bei regulärer Atmung sind es ca. 30 Atemzüge.

 

Die Riechatmung ist körperlich sowie mental anstrengend und der Inhalt der Informationen kommen häufig von Rivalen oder potentiellen Paarungspartner – das ist erregend.

 

…Dabei soll doch das Suchen an sich selbstbelohnend

und das Schnüffeln entspannend sein, so hört man immer wieder…

 

Suchen alleine lohnt sich erst einmal nicht, erst das Finden und Bekommen von Futter macht es lohnenswert – so entsteht eine Verhaltenskette worin ein nachfolgendes Verhalten das vorherige verstärkt.

 

Nahrungsaufnahme ist essentiell; Futter ein biologischer Verstärker.

So wird das Suchverhalten durch das Bekommen von Futter verstärkt.

Was kann demnach artgerechter sein als das Suchen nach Futter?

 

Auch für die Futtersuche muss der Hund schnüffeln, also die Riechatmung einsetzen. Er verwendet seine volle Riechleistung ja nicht ununterbrochen, das wäre zu anstrengend. Visuelle und akustische Reize werden vorwiegend verarbeitet.

 

Die Futtersuche beinhaltet die Beutefangsequenzen (Suchen, Orientieren, Fokussieren, Beschleichen, Verfolgen, Packen, Töten/Zerlegen/Fressen), daher ist sie bedürfnisbefriedigend und auslastend – die Ausschüttung von Dopamin und Endorphin wirken entsprechend wohltuend und beeinflussen die Stimmung positiv.

 

Suchaufgaben für Hunde mit Etiketten hieß der Winterkurs 22/23 von Dr. rer. nat. Ute Blaschke-Berthold. Ein phänomenaler Input an Informationen und Praxisaufgaben – und die therapeutische Futtersuche hat mich mit all ihren positiven Eigenschaften gepackt.

 

Die therapeutische Futtersuche – eine herausragende Enrichmentmaßnahme, die das Wohlbefinden des Hundes positiv beeinflussen kann.In erster Linie muss der Hund nichts – er hat die Wahl!

Die Erfahrung der Entscheidungsfreiheit und Selbstwirksamkeit sind wichtige Aspekte, welche das Wohlbefinden enorm positiv beeinflussen – nicht nur während der Suche. Nachhaltig wird die Resilienz gesteigert, also die Fähigkeit schwierige Situationen bewältigen zu können.

 

Die Futtersuche mit Behältern fördert Erkundungsverhalten, der Hund wird mutiger, Alternativverhalten wird geboten, die Motivation kann verändert werden, Umweltreize werden anders wahrgenommen und verarbeitet, die Stimmung des Hundes wird positiver, das Praktizieren der Beutefangsequenzen ist bedürfnisbefriedigend und hilft entsprechend bei Jagdverhalten, das gesamte Setting und die damit verknüpften Lernerfahrungen bieten dem Hund Sicherheit und Selbstwirksamkeit… All das und mehr eröffnet uns Möglichkeiten.

 

 
 
 
 
Enrichment
Therapeutische Futtersuche Aramis

Verhaltensänderungen ohne direkt an Problemverhalten zu arbeiten, ergänzend zu anderen Werkzeugen und Maßnahmen, bietet uns die therapeutische Futtersuche.

 

Wir können sie in verschiedenen Kontexten anbieten um Verhalten gezielt zu verändern – dann sind wir in der Gegenkonditionierung.

 

Regelmäßiges Suchen in sicherer Umgebung sind Voraussetzung für das Übertragen in neue Kontexte.

 
Die Verknüpfung von Zielgerüchen ist möglich. Neben dem therapeutischen Einsatz, kann auch an Anzeigeverhalten von Zielgerüchen gearbeitet werden – wenn man das möchte. Das Praktizieren der reinen Futtersuche ist essentiell und bleibt unersetzbar, sie bildet die Basis für alles weitere.
 

Wer nun Lust hat selbst mit Hund zu suchen, bekommt die Möglichkeit!

 

Ab 02. April findet der erste Workshop statt. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

 

Wir freuen uns auf Dich und deinen Hund!

 
 
Petra Zivnicek Hundetrainerin

Petra Zivnicek

Hundetrainerin mit Schwerpunkt Hundepsychologie